Etwa 3 km nördlich von Tanna an der B2, liegt der Ort Zollgrün mit ca. 330 Einwohnern. Er wurde 1350 erstmals unter dem Namen Gotschalgsgrün erwähnt und ist ein längs zweier paralleler Straßen gebauter Ort. Vor dem 14. Jahrhundert hieß der von deutschen gegründete Ort „Grün“, was auf den reichen Wiesengrund und den umliegenden Wald zurück zu führen ist.
Unterhalb des Ortes befand sich das so genannte Burgstädtl, ein wahrscheinlich im Arnshaugker Krieg zerstörtes Schlößchen, vor dem sich eine Straßenzollstation befunden haben soll. Diese wurde später wahrscheinlich in den Ort Grün verlagert, was dem Ort den heutigen Namen Zollgrün gab.
Nach der Reformation erhielt Zollgrün eine Kirche, welche durch spätere Erneuerungen und Erweiterungen im 17. Jahrhundert, durch Anbau des hinteren Teils, durch Verlegung des Turms auf den vorderen Giebel und durch Drehung des verkehrt gestellten Altars, ihre jetzige Gestalt erhielt.
Kurzer Abriss der wichtigsten geschichtlichen Daten
1713
Am 5. Juli wurde der Ort durch den über die Ufer tretenden Dorfbach schwer verwüstet. Der damalige Lehrer Gruner beschrieb dies in einem Reim:
„Im eintausend siebenhundert und dreizehnden Jahr,
Da der fünfte Tag des Monaths war
Begab sich allhier in Zollgrün
Groß Wasser und hat genommen hin
Viel Zäun und Schröde ganz hinweg,
Im ganzen Dorfe blieb kein Steg.
Großen Schaden litt Hans Lufftens Schein,
Das Wasser drang zur Stube ein;
Wöchnerin und Kind zur Stube naus
Mußte man schaffen mit großem Graus.
Hans Zäh, Georg Eckner auch zugleich
Umschwemmt waren wie ein Teich.
Verderbt wurde das Brauhaus,
Nikol Schneider und Haase mußten ziehen aus.
Die Bainten sind sehr voll geschlemmt,
Daß man daselbst kein Gras erkennt,
Ingleichen auch die Grünmühl
Hat Schaden gelitten dermaßen viel;
Auch hat es ziemlich sehr zerrückt
Die wohlgebaute Wetterbrück.
Sonst außerhalb an Wiesen und Teichen
kann man auch großen Schaden zeigen.
Vor solcher großen Wassernoth
Behüt uns ferner, Treuer Gott!“