Seubtendorf, seit 1996 Ortsteil der Stadt Tanna, liegt unmittelbar östlich an der Bundesautobahn A9 in einem Talkessel in einer Höhenlage etwas über 500 m. Der Ort, mit ca. 200 Einwohnern, ist überweigend von Höhenzügen bis fast 600 m umgeben. Der Dorfbach fließt durch ein landschaftlich reizvolles Tal und mündet in den Triebigsgrund.
Seubtendorf wurde 1354 erstmals urkundlich erwähnt, damals noch unter dem Namen Sibotendorf, und ist somit fast 650 Jahre alt.
Die Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts von dem deutschen Orden zu Schleiz gegründet. Nach dem 30jährigen Krieg, der die alte Kirche verwüstet hatte, erfolgte 1654 – 1656 der Aufbau und bis 1666 der völlige Ausbau der heutigen Kirche. Von dem ursprünglich sehr bäuerlich geprägten Dorf ist heute mehr eine ländliche Wohnsiedlung mit einigen gewerblichen Unternehmen entstanden.
Gegenwärtig erlebt der Ort hautnah den sechsspurigen Ausbau der A9. Dabei wird die Trasse bis zu 40 m westwärts verschoben. Durch einen über 1 km langen und 5 m hohen Erdwall soll künftig die hohe Verkehrslärmbelästigung gemindert werden.
Kurzer Abriss der wichtigsten geschichtlichen Daten
1806
Ein schweres Los traf den Ort im französischen Krieg, am 9. und 10. Oktober durch die sogenannte „Seubtendorfer Schlacht“.
27 Mann Bayern waren auf ihrem Gelderpressungszuge von Langgrün her vor Seubtendorf gerückt. Bauern aus Künsdorf, welche in Saalburg eine französische Nichtigkeitserklärung der bayerischen Erpressung erlangt hatten, eilten den Seubtendorfern zu Hilfe. Es kommt zum Kampfe, in welchem zwei Bayern getötet und viele verwundet werden. Die durch die Sturmglocke herbeigerufenen Schilbacher fallen die Bayern im Rücken an, von denen 15 erschlagen und ersäuft, 11 gefangen werden. Ein einziger Bayer rettet sich und bringt die Kunde nach Schleiz.
Tags darauf rücken 1000 Mann Strafbayern mit zwei Kanonen vor die Dörfer Seubtendorf und Langgrün. Jener Ort löst seine Schuld mit Geld und mit der Plünderung der Häuser; außerdem werden 11 Hausväter nach Schleiz in Gefangenschaft gebracht. Dieser Ort dagegen, dessen Einwohner geflüchtet waren, wurde angezündet, wobei 12 Häuser niederbrannten. Zum Glücke erhalten die Bayern Befehl zum Abmarsch. Drei Monate darauf wurden die Gefangenen in Schleiz losgegeben und der Prozess durch den Fürsten niedergeschlagen. Endlich im Jahre 1815 ging der Schilbacher Bauer Eckner nach Wien zum Kongress, trug die Sache dem König von Bayern vor und bat um Schadenersatz, worauf der Anführer der Bayern bestraft wurde und jedes der zwei beschädigten Dörfer 700 Taler erhielt.