Stelzen & Spielmes

Stelzen/Spielmes

Das kleine Dorf Stelzen liegt am Westabhang der Stelzenhöhe, an der thüringisch-sächischen Grenze. Nur 2 km von Stelzen entfernt erreichen wir Spielmes, in einer vom Schwarzbach durchflossenen Aue. Stelzen wurde 1279 erstmals in einer Urkunde erwähnt, Spielmes 1430. Beide Orte waren schon immer sehr eng miteinander verbunden, so auch durch Kirche und Schule. 1951 erfolgt dann die Eingemeindung von Spielmes nach Stelzen und 1997 wurden Stelzen und Spielmes ein Ortsteil der Stadt Tanna. Die Orte haben zusammen ca. 360 Einwohner. Beide Orte waren früher Bauerndörfer, das Handwerk war nur schwach vertreten. Mit der Zusammenlegung der Viehwirtschaft in Großställe verlor die Landwirtschaft ihre Bedeutung als Broterwerb.

Der Ortsteil Spielmes

Stelzen war früher bekannt durch die Sage vom Stelzenbaum. Noch heute gehört diese Sage zum Stoff des Heimatkundeunterrichts in unserer Region.
Dieser Sage nach soll ein Schafhirte zu unrecht zum Tode verurteilt und hingerichtet worden sein. Als Zeichen seiner Unschuld soll aus seinem Hirtenstab der Stelzenbaum entstanden sein. Wer darunter träumte, dessen Träume seien in Erfüllung gegangen. So träumte einst der Stelzenchristoph: „Auf der Regensburger Brück, da findest du dein Glück“. Er wanderte daraufhin nach Regensburg, um sein Glück zu suchen. Hier erfuhr er von einem wachhabenden Soldaten auf der Brücke, dass unter dem Stelzenbaum ein Schatz vergraben sei. Nach seiner Rückkehr grub er am Stelzenbaum und soll der Sage nach diesen Schatz gehoben haben. Bei einem großen Sturm im Jahre 1897 ist der Stelzenbaum abgebrochen. Heute kündet nur noch der einzementierte Stumpf dieses ehemaligen Baumes von seinem Standort.
Der Rest des Stelzenbaumes

Im 16. Jahrhundert soll eine Kapelle, ähnlich der Wallfahrtskapelle bei Tanna, auf der Stelzenhöhe errichtet worden sein, die im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Das Stelzener Gemeindewappen zeigt deshalb die Kapelle mit dem Stelzenbaum auf der Stelzenhöhe.

Kurzer Abriss der wichtigsten geschichtlichen Daten

1960/61
Im Winter wird auf der Stelzenhöhe eine Radarstation der Sowjetischen Armee errichtet. Sie sollte über 30 Jahre Bestand haben, ehe 1991 die letzten sowjetischen Soldaten Stelzen verlassen.

1993
Es wurden erstmals in Stelzen die alljährlichen Stelzenfestspiele durchgeführt. Durch dieses Musikereignis erfuhr Stelzen einen hohen Bekanntheitsgrad in ganz Deutschland. So kommen die Besucher dieser Festspiele nicht nur aus der Region, sondern aus ganz Deutschland.